Empörung legt sich, Ermittlungen dauern, Erfahrungen zeigen: Es ist nichts passiert und es wird auch nichts geschehen. Als ob wir als Autobahnnutzer, Bürger oder Mitmenschen irgendetwas unternehmen würden, sollten wir erfahren, dass die landeseigene Behörde Straßen.NRW seit der Fertigstellung vor zwölf Jahren von den Baumängeln wusste und sich damit zufriedengab.
Für die einen Vorbeischlürfer ist es ein Werbemittel, platziert in der Einflugschneiße des kölschen Industriepuffs „Pascha“. För de annern Spacken isses sexistscher Kackscheiße-Pupskotmist.
Aber! Solange das handwerklich und ideologisch von oben bis unten überreichlich bekackte NETZWERKDURCHSETZUNGSGESETZ (NetzDG) solche Wort-Bild-Kombis noch nicht zum Aussterben verurteilt hat, bringe mer se he noch rubbedidupp.
Provinzgeister aller Gesinnungen, reist herbei! Vereinigt euch am gemeinsamen Sehnsuchtsort, dem Ting- und Tingelplatz Köln! Der Horizont endete hier immer schon bei Worringen, und das in Raum UND Zeit!
Delegierte von AfD und Antifa-AfD! Berichtet aus eurem Dorf und diskutiert sie, die Weltlage! Die geht uns alle an, vor allem euch. Kommt, Ärsche, zusammen, Zäng ussenander!
Proaktivisten und Contrareaktionäre! Ihr Gutsten und ihr Bösen! Trefft aufeinander und seht, wie gleichmäßig großzügig Gott die Engstirnigkeit unter euch verteilt hat, egal für welche Farben ihr fechtet.
Ob aus Saxn, Sülz, Westfalen: Als Feinde mögt ihr gekommen sein. Heim geht ihr als Depp.
Am politischen Aschermittwoch saufen unsere Parteien ritualisiert in Bayern. Dann ist erst mal Schluss mit Bürgerbräu. Wie man nu aber auch in der Fastenzeit ein politisch erregtes Gesicht mit Alkoholkonsum verbinden kann, drängt es Kölner Kneipiers zu demonstrieren. In einem Polit-Doodle verabreden sie sich heuer zur gemeinsamen Annonce einer Darstellung von sich selbst – als politische Widerstandsnester.
Die Heldentat: „Lasse’mer Bierdeckel drucken“ mit der Botschaft, NAZIS das lokale Getränk verweigern zu wollen.
Hintergrund: The AfD comes to town …
Die Folge: Jeder, der sich binnen Kampagnenfrist ein KÖLSCH bestellt, was sehr viele, selbst Einheimische, aus so einigen Gründen sonst nicht mehr tun, darf sich darob gleich als guter Mensch fühlen. Selbst wenn er den besoffenen Kopf voller Hass auf Ausländr nach Hause trägt oder wie’n Rohrspatz ketzt auf Schwule, Bitches, Köbesse, wen auch immer.
Wann, wann genau, ist politisches Engagement eigentlich so billig geworden.
(transl. for american visitors: You’re watching da „Boulevard of human rights“, coincidentally taken in Cologne, Germany, and the sign says „damage on road surface“. A nice and quiet park near university, where students coming from partys peacefully pee and throw up on their way home. That’s all.)
Wenn Köln nicht so viel für Raketen ausgeben würde, hätten die Menschen mehr Geld übrig für Nähmaschinen, Fernsehgeräte und üppige Mahlzeiten im Familienkreis.