Damit sich auch die Jugend an der Diskussion beteiligt, sollten alle aktuellen politischen Fragen in die Sprache des Internets übersetzt werden. Heute: The Trump situation.
Unterwelt hat Oberwasser
In memoriam Weltökonom
Hmm, MEFO-Wechsel. Wie erklärt man die seinem Kinde? Einen Versuch unternimmt man da.
Hier noch ein paar weitere Weisheiten zeitloser Natur vom Zeitungsherausgeber:
Und noch einer:
Auch hierüber soll nicht länger geschwiegen werden:
It’s the politix, stupid
Donald US-Präsident Trump
Europe prepares for news blast from overseas
Ich nenne es brüten
Happy Allerheiligen!
Wen ALLERHEILIGEN die Frage umtreibt, was das eigentlich für ein Feiertag sei, der tue es den Malern der Renaissance gleich, die im Auftrag der katholischen Gegenreformation eifrig Heiligenbilder anfertigten, mit denen sie der evangelischen, bilderfeindlichen Konkurrenz, die mit ihren frommen Reden und Gesängen aufs Ohr statt aufs Auge zielte, etwas entgegensetzen sollten. Bei der Motivsuche griffen sie zu einem Buch, das die Geschichten der wichtigsten Heiligen der damaligen Zeit zusammenfasste: zur LEGENDA AUREA von Jacobus de Voragine aus dem 13. Jahrhundert.
Darin fanden sie die Kurzbiografien vieler Figuren aus der Anfangszeit des Christentums. Die erlitten, wegen ihres Religionswechsels, meist den Märtyrertod. Bevor sie in den Himmel gelangten, wurden sie vom Verfasser durch die Hölle geschickt. Die Lektüre dieser märtyrerspezifischen Foltermethoden birgt für interessierte Leserinnen und Leser heute manch wissenswerte Überraschung.
So erlitt der heilige SEBASTIAN (auf den Gemälden immer von Pfeilen durchbohrt dargestellt, wenn auch nicht mit so vielen, „dass er wie ein Igel erschien“, wie es in der Übersetzung heißt), keineswegs den Tod durch Pfeile, sondern durch Prügel (da er mit göttlicher Hilfe von der Einigelung wieder genaß, nur um dem Kaiser erneut Vorhaltungen machen zu können wegen der Christenverfolgung). Mit dem Sterben von zwei Toden war er vergleichsweise gut bedient, zumindest im Vergleich mit dem heiligen LAURENTIUS. Der wurde malträtiert mit Geißeln, Stöcken, Bleikugeln, heißen Eisenplatten; letztlich starb er auf dem Rost. (Seinem Folterer in einem seiner letzten Worte zurufend: „Eine Seite hast du schon gebraten, dreh mich auf die andere Seite und iss dann!“)
Lesestoff dieser Art halt.
Lesetipp: Eine besonders schöne und ebenso kirchen- wie museumshandliche Ausgabe ist die vom Verlag Manesse.
Liebe deinen Nächsten vs. Fernsten
Jedem eine Bibel in die Hand zu drücken und wie Luther zu sagen, das ist die Bedienungsanleitung fürs Leben, nun mach mal schön selbst, du verstehst das schon richtig, hat leider auch gebracht: Jeder sucht und findet was anderes und interpretiert es, wie es ihm passt (z. B. den Begriff der NÄCHSTENLIEBE).
Darum gibt es auch keine protestantische Kirche. Vielmehr spaltet sich die Reformation allein in Deutschland neben den drei evangelischen Amtskirchen der Lutheraner, Reformierten und Unierten auf in immer mehr Betklubs für Sondergeschmäcker, in denen isolierteste Ansichten und Bibelworte zum Glaubenskern erkoren werden, zum Teil mit Anschluss an US-Megachurches. Manches dieser Religionsangebote nährt sich wie Luther von fetter Speise bestens von der Nachfrage nach Glauben als Instrument der Individualisierung und Selbstüberhöhung. Bei den Katholiken glauben die Leute auch so einiges und darunter ebenfalls manches Merkwürdiges, aber dort haben die Schafe einen Schäfer.
Hypothese: Haben manche Anhänger der Reformatoren ein Problem mit Integration, weil für sie gerade die Desintegration des Glaubens entlang nationaler Grenzen das ist, wofür sie Luther liken?
Weltspartag
Ernst gemeinte Spartipps gibt’s zum Spaß hier.