Skip to content

Der freie Wille auf dem Markte

Der freie Wille auf dem Markte published on

Es herrscht ein Überfluss an allem, was einst knapp. Zu viel Brot und zu viel Spiele. Zu viele Bilder und Buchstaben. Zu viele Autos und Automaten. Zu viel Haut und zu viel Fleisch. Der technische Fortschritt hat eine Güterinflation hervorgebracht.

Der Produktionsausstoß liegt so weit jenseits des früher Möglichen, dass man auf dem gesättigten Weltmarkt gar nicht mehr weiß, wohin damit, außer fort außer Landes oder rasch auf den Müll. Überproduktion verlangt von uns Überkonsum. Das ist die zeitgenössische Variante des Say’schen Theorems, wonach sich jedes Angebot seine Nachfrage schafft.

Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Einzelnen speist sich darum konsequenterweise nur noch aus seinem Konsum. Nicht seine Kreativität, sein Vermögen oder seine Arbeitskraft sind gefragt, sondern der Beitrag eines jeden zum großen Verzehr. Überschlagen Sie selbst, wie viel Prozent ihres Lohn- oder Lohnersatzeinkommens Sie verkonsumieren. Was Sie mit dem Rest als Sparer, Investor oder Kulturträger anstellen, mag für Sie persönlich ins Gewicht fallen. Als ökonomische Größe ist es vernachlässigbar. Sie sind allein als Konsument noch von wirtschaftlicher Relevanz. Darum sichern bedingungslose Grundeinkommen und ähnliche Transfers auch nichts anderes als die reine Konsumfähigkeit.

Die Serviette für unten

Die Serviette für unten published on

Ein herbeitelefonierter Lieferjunge hat neben dem Essen auch gleich die Serviette für unten dabei. Er bringt zusammen, was zusammen gehört. Eine pfiffige Idee?

In einer Welt der stillgelegten Unternehmen und sinkenden Produktion versiegen die Quellen des materiellen Überflusses. Engpässe bei Hygiene- und Medizinprodukten sind Vorboten kommender Rationierung. Die volkswirtschaftliche Sparte HANDEL wird umbenannt werden in WARENVERTEILUNG, wenn nicht gar -ZUTEILUNG. Regierungen werden Verteilfirmen mit der Auslieferung der Kontingente beauftragen und feststellen, dass eine einzige Firma diesen Netzdienst am effizientesten ausführen kann. Dürfte sie gar sämtliche Versorgungen exklusiv übernehmen, wäre ihr Angebot am günstigsten. Dieser Generallieferant wird, aus heutiger Sicht, so was wie Amazon sein.

Sobald europäische Länder eine amerikanische Firma zum Generallieferanten ihrer Bevölkerung ernannt haben, werden sie gar nicht drum herumkommen, deren Lieferdienst hierzulande zu verstaatlichen. Es lebe die Neue Deutsche Post!

Doch mehr Spaß mit Glas

Doch mehr Spaß mit Glas published on

Bier in Plastikbechern ausschenken müssen: Das ist so eine Vorschrift im Karneval geworden. Plastik reizt zur Kotze, besonders, wenn Kölsch im Becher landet. Der dünne Kunststoff in den warmen Kölner Händen unterstützt katalytisch die Verwandlung von Bier in Erbrochenes. Rund um den Dom, wo sich Wirte das Jahr über nicht mal trauen, Gästen ihr temperaturempfindliches Lokalbier in Gläsern vernünftigen Volumens vorzusetzen, ändert ein Verzehrzwang auf bis zu 0,4 Liter große Plastikfolianten die Trinkgewohnheiten und damit alles, inkl. Umgangsformen. Wegen Schalgeschmacks, der die meisten Kölsch bereits kurz nach dem Verschwinden der Schaumkrone befällt, überreicht der Köbes mit spitzen Fingern sogenannte Kölschstangen von 0,2 Liter Fassungsvermögen. Außer dann, wenn es richtig was zu feiern gibt. Wie an Karneval.

Was soll eine Woche lang herumliegen — Scherben oder Erbrochenes?

Brings-Bier im Karneval 2012

Mehr Spaß ohne Glas Brings Köln 2012 Meinung ohne Ahnung


Die Idee vom Glasverbot fand im Jahr 2012 lokalprominente Unterstützer in der Band BRINGS. Sie predigten den Plastikbecher. Trinken, so was von typisch kölsch, selbst aber aus Glasgefäßen. Vom Paulus auf hohem Ross zum Saulus mit Flasche in der Hand.

Brings-Bier im Karneval 2019

Mehr Spaß mit Glas Brings Köln 2019 Meinung ohne Ahnung


Mutiert dank Monsanto

Mutiert dank Monsanto published on

Genveraendert Futurefarming Monsanto 2018 Meinung ohne Ahnung

Ohne die geschmacksreduzierten Auswüchse der Lebensmittelindustrie im Gemüseregal wäre ich wohl nicht auf die Idee gekommen, mir einen grünen bzw. orangefarbigen Daumen wachsen zu lassen. Also danke, Monsanto & Co.

Unvernünftige Bierwerbung / Beispiel Nr. 1

Unvernünftige Bierwerbung / Beispiel Nr. 1 published on

Bock auf Bock 2018 Meinung ohne Ahnung

Richter am BGH haben viel zu tun und in der Kantine angefangen, Flaschenetiketten genauer zu lesen. Eine Brauerei aus dem Allgäu darf auf ihr Produkt, das Biertrinkern sehr bekömmlich ist, nicht mehr draufschreiben, es sei BEKÖMMLICH. Leider nicht gleich mit verboten (wegen Einfallslosigkeit) wurde der Claim der Brauerei „Unser Bier von Hier“.

Doch jetzt, wo der Geist einmal aus der Flasche ist und Bierwerbung ernst genommen wird: Was kommt bei der juristischen Etiketten-Exegese auf andere Brauereien zu?

Zum Beispiel: Macht das Getränk aus der Einbecker-Brauerei in Niedersachsen wirklich ECHTE FRÜHLINGSGEFÜHLE? Wenigstens Bock auf echt Bock?