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Die Weihnachtsgeschäfte. Faszinierend seit 2000 Jahren

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Willkommen im Einkaufstempel zu den Business Weeks von und mit Jesus. The Händler und Geldwechsler are back.

Happy Allerheiligen!

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Why? Allerheiligen 2016 Meinung ohne Ahnung

Wen ALLERHEILIGEN die Frage umtreibt, was das eigentlich für ein Feiertag sei, der tue es den Malern der Renaissance gleich, die im Auftrag der katholischen Gegenreformation eifrig Heiligenbilder anfertigten, mit denen sie der evangelischen, bilderfeindlichen Konkurrenz, die mit ihren frommen Reden und Gesängen aufs Ohr statt aufs Auge zielte, etwas entgegensetzen sollten. Bei der Motivsuche griffen sie zu einem Buch, das die Geschichten der wichtigsten Heiligen der damaligen Zeit zusammenfasste: zur LEGENDA AUREA von Jacobus de Voragine aus dem 13. Jahrhundert. 

Darin fanden sie die Kurzbiografien vieler Figuren aus der Anfangszeit des Christentums. Die erlitten, wegen ihres Religionswechsels, meist den Märtyrertod. Bevor sie in den Himmel gelangten, wurden sie vom Verfasser durch die Hölle geschickt. Die Lektüre dieser märtyrerspezifischen Foltermethoden birgt für interessierte Leserinnen und Leser heute manch wissenswerte Überraschung.

So erlitt der heilige SEBASTIAN (auf den Gemälden immer von Pfeilen durchbohrt dargestellt, wenn auch nicht mit so vielen, „dass er wie ein Igel erschien“, wie es in der Übersetzung heißt), keineswegs den Tod durch Pfeile, sondern durch Prügel (da er mit göttlicher Hilfe von der Einigelung wieder genaß, nur um dem Kaiser erneut Vorhaltungen machen zu können wegen der Christenverfolgung). Mit dem Sterben von zwei Toden war er vergleichsweise gut bedient, zumindest im Vergleich mit dem heiligen LAURENTIUS. Der wurde malträtiert mit Geißeln, Stöcken, Bleikugeln, heißen Eisenplatten; letztlich starb er auf dem Rost. (Seinem Folterer in einem seiner letzten Worte zurufend: „Eine Seite hast du schon gebraten, dreh mich auf die andere Seite und iss dann!“)

Lesestoff dieser Art halt.

Lesetipp: Eine besonders schöne und ebenso kirchen- wie museumshandliche Ausgabe ist die vom Verlag Manesse.

Liebe deinen Nächsten vs. Fernsten

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Liebe deinen Nächsten vs. Fernsten 2016 Meinung ohne Ahnung

 

Jedem eine Bibel in die Hand zu drücken und wie Luther zu sagen, das ist die Bedienungsanleitung fürs Leben, nun mach mal schön selbst, du verstehst das schon richtig, hat leider auch gebracht: Jeder sucht und findet was anderes und interpretiert es, wie es ihm passt (z. B. den Begriff der NÄCHSTENLIEBE).

Darum gibt es auch keine protestantische Kirche. Vielmehr spaltet sich die Reformation allein in Deutschland neben den drei evangelischen Amtskirchen der Lutheraner, Reformierten und Unierten auf in immer mehr Betklubs für Sondergeschmäcker, in denen isolierteste Ansichten und Bibelworte zum Glaubenskern erkoren werden, zum Teil mit Anschluss an US-Megachurches. Manches dieser Religionsangebote nährt sich wie Luther von fetter Speise bestens von der Nachfrage nach Glauben als Instrument der Individualisierung und Selbstüberhöhung. Bei den Katholiken glauben die Leute auch so einiges und darunter ebenfalls manches Merkwürdiges, aber dort haben die Schafe einen Schäfer. 

Hypothese: Haben manche Anhänger der Reformatoren ein Problem mit Integration, weil für sie gerade die Desintegration des Glaubens entlang nationaler Grenzen das ist, wofür sie Luther liken?

Wie sich das Christentum vermutlich nicht durchgesetzt hätte

Wie sich das Christentum vermutlich nicht durchgesetzt hätte published on

Wie sich das Christentum nicht durchgesetzt hätte 2016 Meinungohneahnung

Groß, lockig, langhaarig & immer der Schönste: Wie dieses alte Papyrus vermuten lässt, ist unsere Vorstellung darüber, wie der Herr Jesus ausgesehen hat, nicht alternativlos, sondern wurde zweckdienlich im Ästhetischen angesiedelt. Das Christentum zeigte sich in seinen ersten harm- und orientierungslosen Jahren als besonders attraktiv fürs weibliche Geschlecht, sodass die ersten Christengemeinden bald einen Frauenüberschuss aufwiesen, was wiederum Männer anlockte, die den Glauben allzu gern annahmen, oder wie ZAPPA es ausdrückt: The man will do anything to get some pussy.

Wer alles Mögliche glaubt, das aber nicht, höre The Poodle Lecture / Zappa und lese THE RISE OF CHRISTIANITY von Rodney Stark. Wen das in seinen religiösen Gefühlen verletzt, der sehe sich die älteste bekannte Jesusdarstellung an, die aus dem Jahr 125 stammt – eine Karikatur, oder gehe einfach seines Wegs.